Tag des Judentums: Tag des Lernens
Ausgangspunkt: Judentum des zweiten Tempels
zum 100. Geburtstag von Pinchas Lapide (geb. 28.11.1922 in Wien)
Donnerstag, 12.1.2023, 18:30 Uhr
Gemeindezentrum der IKG-Wien, Seitenstettengasse 4, A-1010 Wien
Anmeldung ist schon geschlossen…
Programm
18:30 - 18:45 Grußworte: Bischof Dr. Tiran Petrosyan (armenisch-apostolisch), Vorsitzender des ÖRKÖ
19:05 - 19:25 Oberrabbiner Jaron Engelmayer: Der jüdische Kalender vom zweiten Tempel bis heute
18:45 - 19:05 Prof. Markus Tiwald: Jüdische Texte aus der Zeit des 2. Tempels außerhalb der Hebräischen Bibel
19:25 - 19:55 Diskussion
19:55 - 20:00 Ausblick
bis 21:00 Kulinarische Erfrischung
Eintritt frei! Freiwillige Spenden erbeten
„Antikes Judentum“ oder „Spätjudentum“ sind traditionelle, abwertende christliche Bezeichnungen für das Judentum vor 2.000 Jahren. Verbunden mit dem Mythos vom „Urchristentum“ wurde so ein Bild gefestigt, wonach das Christentum damals das Judentum abgelöst hätte. Heute hingegen anerkennen die Kirchen das jüdische Volk, würdigen einander Mitglieder jüdischer Gemeinden und christlicher Kirchen. An die Stelle von Judenfeindschaft ist Geschwisterlichkeit getreten, wie sie auch von rabbinischen orthodoxen Erklärungen geteilt wird.
Dr. Tiran Petrosyan, Bischof der Armenisch-Apostolischen Kirche in Österreich, wird als Vorsitzender des Ökumenischen Rates der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ) den „Tag des Lernens“ mit einem Grußwort eröffnen.
Oberrabbiner Jaron Engelmayer erläutert den jüdischen Kalender vom zweiten Tempel bis heute und erschließt so jüdisches Selbstverständnis.
Markus Tiwald, Universitätsprofessor für Neues Testament an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien, im Herbst 2022 erschien sein Buch „Frühjudentum und beginnendes Christentum“, wird mit „Jüdische Texte aus der Zeit des 2. Tempels außerhalb der Hebräischen Bibel“ den Stand christlicher Forschung zusammenfassen.
Der Anlass für das Thema ist der 100. Geburtstag des jüdischen Religionswissenschaftler Pinchas Lapide, der am 28. November als Erwin Pinchas Spitzer in Wien-Leopoldstadt zur Welt kam. Er engagierte sich im Glaubensdialog mit Christen und Christinnen, damit diese ihre jüdischen Wurzeln entdecken, Jesus als Juden kennenlernen und das Neue Testament in all seiner hebräischen Wort- und Gedankenwelt besser verstehen. Er verlangte eine Rückbesinnung auf das biblische Ethos, wie es der Prophet Jesaja formuliert: „Das Gute tun, Recht schaffen, Unterdrückten helfen.“
Um 20.00 Uhr schließt die Veranstaltung, danach gibt es eine koschere kulinarische Erfrischung bis 21.00 Uhr.
Der „Tag des Judentums“, initiiert vom Ökumenischen Rat der Kirchen in Österreich (ÖRKÖ), wird von allen Kirchen seit dem Jahr 2001 am 17. Jänner begangen. Dabei sollen sich Christinnen und Christen in besonderer Weise ihrer Wurzeln im Judentum und ihrer Weggemeinschaft mit dem Judentum bewusst werden.
Mit dem „Tag des Lernens“ am 12. Jänner 2023 im Gemeindezentrum der IKG-Wien wird der „Tag des Judentums 2023“ eröffnet, gefolgt von einem „Tag des Gedenkens“ am 16. Jänner 2023 in der Bezirksvorstehung des 2. Bezirks. Am „Tag des Feierns“, 17. Jänner 2023, findet der ökumenische Gottesdienst des ÖRKÖ in der Evangelisch-Methodistischen Kirche Wien 15. Statt.